„Ende Januar begann Kevin Spacey von jeder Plakatwand Amerikas herabzulächeln. Er saß da in einem großen Präsidentensessel, genauso wie der marmorne Lincoln in seinem Memorial, die Hände ruhten auf den Lehnen, und erst von Nahem sah man, wie das Blut von ihnen troff. Ab Anfang Februar war er dann in der Rolle des demokratischen Fraktionschefs Francis Underwood beim Personalpolitik-Machen in Washington zu sehen.
Jetzt haben wir März, und der Stand der Dinge ist folgender: Gegen Spaceys Underwood war Machiavelli ein netter, argloser Simpel, gegen Washington ist jedes Minenfeld ein Erholungsort, und der Regisseur David Fincher täte gut daran, schnell die nächste Staffel rauszurücken, denn mit einem ganzen Volk auf Entzug ist nicht zu spaßen.“
Peter Richter bei Süddeutsche.de über den Start der US-Serie „House of Cards“ im Frühjahr 2013.
Jan Schlüter, Julian Miller, Sidney Schering und Antje Wessels reden über die Netflix-Serie aus dem Zentrum der Macht.
SPOILER zu Staffel 1 und 2 während der gesamten Episode, zu Staffel 3 ab 54:30!
Feedback gibt es in der nächsten Ausgabe wieder!
House of Cards ist zweifellos eine gute Serie, aber auch nicht mehr. Gerade die 3. Staffel war für mich recht enttäuschend.
Deutlich besser gefällt mir die wenig bekannte Polit-Serie Boss mit Kelsey Grammer, der den Bürgermeister von Chicago grandios spielt und zeigt, dass er auch ein toller Drama-Schauspieler ist. Leider wurde sie nach der 2. Staffel eingestellt, was meiner Meinung nach an der mangelnden Promotion und Durchhaltekraft von Starz lag.